11
Apr
2013

Klippenkohl auf Helgoland

Spanferkel

Irgendwie liegt mir das Spanferkel immer noch im Magen. Tochter Tamara hatte übrigens nichts davon gegessen. Sie will überhaupt mit der ewigen Fleischfresserei aufhören. Sie meint, niemals in der Geschichte der Menschheit wäre soviel Fleisch auf dem Teller gelandet. Im Grunde genommen ist der Mensch ein Grasfresser.
"So wie die Kuh?" scherzte ich.
"Ja, Nudeln sind Gras, oder meinst du die wachsen an Bäumen? Brot ist Gras! Reis ist Gras! Und deine Nachos beim Fernsehen sind Gras. Mais ist eine Graspflanze. Dein Bier ist aus Gras gemacht, wobei Hopfen eher zum Gemüse zählt."
"Also Gras und Gemüse? Nun ja, eine Pizza mit Spinat und Käsedeckel lass ich mir gefallen!" meinte ich und dachte direkt darüber nach, mich mal für vier Wochen einzuschränken. Kein Kuchen, keine Torte, kein Bier, kein Alkohol. Keine Schokolade. Meine persönliche Fastenzeit. Muss jetzt mal sein, man soll die Warnsignale des Körpers nicht überhören.
Und für meine Lesung auf YouTube wäre mein Idealgewicht ebenfalls nicht schlecht.
"Käse geht auch nicht!" unterbrach die Tochter meine Gedanken. "Für Käse werden Tiere getötet!"
"Maulwürfe, wenn die Kuh über Feld und Wiese stapft? Und Feldmäuse, wenn sie kackt?" fragte ich.
"Für jeden Käse wird ein Kalb getötet. Die Milch muss gerinnen und dazu braucht man dessen Magensäure. Der Rest geht dann als Kalbsragout über die Theke.
"Käse geht auch nicht?" Ich sah erstaunt meine abendliche Käsestulle an. Fein belegt mit drei Scheiben Tiroler Bergkäse.
"Milch auch nicht. Wenn man das als Normal definiert, was für die meisten zutrifft, dann ist Milchtrinken anormal. 99 Prozent aller Menschen auf der Welt können Milch überhaupt nicht verdauen, nur Milchbauer in Deutschland, Schweiz, Schweden und Dänemark haben über die Jahrtausende Milchgene entwickeln können!"
Ich musste zugeben, dass ich es schon immer befremdend fand, wenn in amerikanischen Filmen ein gestandener Mann am Kühlschrank stand und einen halben Liter eiskalte Milch herzhaft herunter stürzte. Dabei war die Kühlschranktür natürlich die ganze Zeit sperrangelweit geöffnet. Amerikaner sind Nachfahren von Deutschen und Dänen, die können gut Milch trinken.
"Also nur noch Möhrchen und Kartoffel?" Ich schüttelte den Kopf.
"Und Kohl. Der ist übrigens in Deutschland kultiviert worden. Der Vorfahre aller Kohlsorten kam von der Insel Helgoland. Und der wächst dort immer noch an den Felshängen. Daher heißt er auch Klippenkohl, ehe er zum Wirsing wurde. Die fleischigen Blätter sind ungefähr fünf Zentimeter lang!"
"Da braucht man eine Menge, um satt zu werden. Oder es kommen ein paar frisch geräucherte Schillerlocken dazu!" meinte ich.
Jetzt schüttelte die Tochter den Kopf: "Das geht ganz und gar überhaupt gar nicht!"


Bleibe mir gewogen,
Klaus

begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF.
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Klaus

ICH AN MICH

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