26
Apr
2013

Geht die Hand nie ins Gesicht, stört die Schnupfenwelle nicht

Unseren Praktikanten hatten wir mit einem schönen langen Auftrag weggeschickt. Er sollte CD-Rohlinge bei Conrad einkaufen, Angebote für Mikrofone einholen und ein paar Flaschen Wasser & Saft mitbringen.
Dann hatten wir Edelmeyers Camcorder an meinen Büro-Computer angeschlossen.
Tatsächlich!
Im mäßig schnellen Vorlauf sah man, wie Siegfried ständig im Gesicht rumfummelte. Obwohl wir ihn eine spannende Aufgabe gegeben hatten: er sollte das Kulturpfad-Finder-Buch aus dem Verlag Schönfeldt & Partner verinnerlichen. Klar, dass man bei Langeweile noch mehr in der Nase popelt und in den Ohren herum prökelt.
Da, - schon wieder mit dem Zeigefinger im Augenwinkel. Jetzt zieht er sich am rechten Ohrläppchen! Und wieder der Finger im Augenwinkel. Und der halbe Daumen verschwindet im Nasenloch. Groß genug ist seine Nase ja.
Edelmeyer machte ein paar Witze.
Plötzlich war mir so, als hätte sich ein dritter Zuschauer zu uns gesellt. Verstohlen schaute ich mich um. Es war Cheffe, der in der Tür stand! Der verirrt sich doch sonst nicht in unsere Etage!
Ich stieß Edelmeyer mit dem Ellenbogen an. Possenreißend drehte er sich zum Chef um, der sehr interessiert auf unseren Bildschirm-Monitor schaute.
Hastig erklärte ich ihm, dass wir drastische Maßnahmen zum Abbau des Krankenstandes in Angriff genommen hätten.
Mit diesem Film wollen wir beweisen, dass man sich viel öfter als gedacht im Gesicht herum fummelt.
"Geht die Hand nie ins Gesicht, stört dich die Schnupfenwelle nicht!" dozierte Edelmeyer.
Jetzt interessierte sich Cheffe wirklich für unser wertvolles Dokument. Genau in diesem Augenblick setzte sich etwas Großes, Blaues ins Bild. Einwandfrei ein schwungvoller Jeans-Popo und ein Teil vom Oberschenkel!
Unser Praktikant glotzt auch auf diese ausgeprägt weiblichen Formen.
"Wem gehört denn dieser Hintern?" fragte Cheffe.
"Wer sitzt da auf unserem Schreibtisch?" fragte Edelmeyer fachmännisch interessiert.
"Wer lenkt da unseren Praktikanten vom Studium des Kulturpfades ab?" fragte ich irritiert.
Jetzt lachen beide, von Siegfried sah man ja das Gesicht und der Damenpopo zittert etwas. Siegfried zeigt auf meinen leeren Platz und beide lachen noch mehr. Obwohl, - nein er zeigt auf Edelmeyers Platz, man muss das ja spiegelverkehrt verstehen.
"Warum zeigt euer Praktikant immer auf den Arbeitsplatz von Klaus? fragte Cheffe.
"Auf jeden Fall hat der Afrikaner mehr Schlag bei den Frauen als erwartet!" lenkte ich angesäuert ab.
"Jetzt stehen beide auf, - weg sind sie!" Man sah nur noch die Schrankwand mit den vielen kreuz- und quer stehenden Aktenordnern.
"Auf jeden Fall werden Kollege Wittelsbach und ich eine neue Hausordnung ausarbeiten, derzufolge kein Mitarbeiter mehr in seinem Gesicht herum fummeln darf. Das ist ja auch in seinem eigenen Interesse!" fasste Edelmeyer unser Experiment zusammen. Cheffe schaute uns nur lange an, sagte nichts und ging beinahe rückwärts zur Tür hinaus.



Bleibe mir gewogen,
Klaus

begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF.
http://www.ICHANMICH.blogspot.com
http://www.youtube.com/user/Klauswib/videos
http://www.ich-an-mich.de/
Klaus

ICH AN MICH

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