die schoene Beatrice

In den letzten Tagen hatte ich hier in Rom ein paar technische Probleme mit der Übertragung des Tagebuches.
THE MAKING OF meines YouTube-Filmes.
ROM, 4.April 2013
An der Rezeption unseres Hotels sitzen zwei Damen, die eine ist ein dunkelblonder Traum, eine von den Damen, die man sofort als Zweitfrau der Familie hinzufügen möchte, wenn die Gattin das erlauben würde; die andere würde man eher in Inspector Barnaby in der Ausgabe der kirchlichen Dorfbücherei von Midsomer vermuten.
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Aquaduct und skizziere ein solches auf die Rückseite eines italienischen Busfahrplanes.
Die blonde Schönheit steht sehr, sehr nah anbei und schaut mir interessiert über die Schulter. Aber auch ihr betörendes Parfum kann meinen Pinselstrich nicht irritieren, perfekt türmte ich dicke Steine in die Höhe, die sich dann in den Rundungen gegenseitig stützten, um darüber die leicht bröckelige Wasserrinne zu halten.
Sie erkennt nichts. "Non vedo nulla!"
Ich male zu Füßen jeder Säule sogar noch Büsche ein, ein Bäumchen im Hintergrund, umgeben von einer Schafherde mit Schäfer.
"Non vedo nulla!"
Auch einige Schäfchenwolken am oberen Rand der Zeichnung helfen nicht weiter.
"Non vedo nulla!"
Gerade kommt die Gattin hinzu, die schöne Beatrice rückt ein wenig von mir weg und meint, ich würde nach einem Laboratorio Spaziale suchen. Gattin übersetzt das mit Weltraumbahnhof.
Daraufhin wirft Mrs Midsomer einen kurzen Blick auf mein ausgearbeites Kunstwerk und sagt sofort: Aquaduct!
Wetten, 51 Prozent aller Männer würden trotzdem Beatrice als Zweitfrau heimführen?!
Ein römisches Aquaduct. Eigentlich kein besonderer Wunsch. Aber wenn ich mir als Sightseeing einen Gletscher vor den Toren Roms gewünscht hätte, wäre der Aufwand kaum größer gewesen. Die blonde Empfangsdame beginnt zu telefonieren, die andere stürzt sich in den Computer. Nach Aquaducten hat noch nie ein Gast gefragt.
Endlich haben sie etwas gefunden, aber es käme für uns nicht in Frage. Parco Aquaedotte, weit draußen vor der Stadt gelegen und kaum zu erreichen.
Ich erinnere die Damen daran, dass wir Deutsche seien. Wir sind ein Volk der Wanderer und Spaziergänger. Von der METRO-Station Giulio Agricola müsste man in südlicher Richtung laufen, wie Gattin übersetzt. Der Vorschlag findet meine freudige Zustimmung, während die Damen mich beinahe entsetzt anstarren. Logisch, ein Italiener würde niemals irgendwelche Strecken zu Fuß gehen, die können nicht einmal das Wort WANDERWEG übersetzen. Da waren ihre Altvorderen, die Römer, noch sportlicher.
Den Weg haben uns Beatrice und Mrs Midsomer richtig beschrieben und ein wenig später sind wir in der Campagna unterwegs.
Die Sonne lacht, die Wege sind befestigt, der Horizont und die Berge sind weit, und Ruinen einstiger steinerner Wasserleitungen gibt es mehr als ich fotografieren kann.
Auf dem Rückweg, noch vor der Metrostation, kehren wir ins Dolce Vita ein. Alle wichtigen Filmszenen sind über die Wände verteilt.
Und Kuchen, Kekse und Apfelsinen-Saft schmecken dem Namen entsprechend!
Bleibe mir gewogen,
Klaus
begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF.
und mehr Fotos:
ICHANMICH.blogspot.com
http://www.youtube.com/user/Klauswib/videos
http://www.ich-an-mich.de/
Klauswitte - 7. Apr, 18:31