das Mikrophon aus dem Nachlass von Michael Jackson

aus dem Nachlass von Michael Jackson
Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 14.Februar dieses Jahres.
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Gut, -- der Film war nur mit ein paar kleinen Abstrichen als Meisterwerk zu bezeichnen. Alles, was blau war, hatte der Chrome Key durchsichtig gemacht. Zum Beispiel meine Augen. Oberhalb des Gardasees wachsen ein paar rote Blumen am Hang. Genau in Kopfhöhe. Immer wenn ich meinen Blick vom Manuskript in die Kamera erhob, starrte der Zuschauer wie gebannt in zwei Zombieaugen. (Oh ein Wort mit vier Vokalen hintereinander. Gibt es nicht oft. Gut zu wissen für das nächste Kreuzworträtsel!)
Der Zuschauer starrte auch noch aus einem anderen Grund wie hypnotisiert auf mich.
Unten rum war ich nackt. Also mehr als nackt. Meine Blue Jeans war nicht vorhanden. Ich schwebte quasi als Zombie-Geist über den Gardasee. Keine schöne Urlaubswerbung. Und das lenkte von meinem Vortrag nicht unerheblich ab. Von dem sowieso nicht viel zu verstehen war.
Gut, -- Neffe Carl fragte, ob ich das Mikrofon überhaupt angeschlossen hätte. Doch, ja, -- ich zeigte in die Zimmerecke, die beiden Teile waren einwandfrei verbunden.
Carl fummelte dann am Mikrofon herum, und siehe da, das Batteriefach war leer. Wer hätte aber auch ahnen können, dass in ein Mikrofon eine Batterie gehört!
Zumal es ein sehr teures war. Es ist direkt aus dem Nachlass von Michael Jackson. Jahrelang hat er da hinein gewinselt. Kann sein, dass es bei einem seiner rasanten Tanzschritte mal auf den Boden aufgeschlagen ist, aber es ist ein absolutes Profiteil!
Ich habe es bei EBAY ersteigert. Für 12 Euro 50. Als gerade niemand im Netz war. Sollte man eigentlich drüber schweigen, wir sind dann zur Nachtmesse gegangen. Da wir erst am Ersten Weihnachtstag von der Kirche zurück waren, gab es die Bescherung in den frühen Morgenstunden. Um Drei Uhr morgens. Nach Kirchgang Bescherung. Das war schon immer so gewesen.
Hätte nicht gedacht, dass so eine Mitternachtsmette über zwei Stunden dauern kann. Dabei wollten wir nur den nervigen Kleinkindern entgehen!
Kurz und gut, beziehungsweise schlecht, -- meine erste Lesung war nur bedingt zu gebrauchen. Zombieaugen, unten nichts und das ganze stumm. Was die Tochter aber nicht so schlimm fand. Dafür musste sie ohne Abendbrot ins Bett (gerade bei einer 18jährigen muss man mit besonders strenger Hand durchgreifen, die haben schon genug Probleme mit ihren Hormonen!)
Bleibt mir gewogen,
Klaus
Klauswitte - 1. Mär, 09:29