Caseushaeretfirmiterinpalatum-Phobie
Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 25.Februar dieses Jahres.
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Man glaubt ja gar nicht, wie wenig Glaser es noch gibt! So ad hoc vermutet man um jede Ecke einen.
Mitnichten!
Nach der Arbeit musste ich bei Schwiegergroßmutter vorbei, sie hatte mal wieder zu viel eingekauft. Sie ist ja schon etwas älter und manchmal vergisst sie, dass sie seit 40 Jahren alleine wohnt. Und dann kauft sie ein, als wäre sie eine Herbergsmutter.
Der größte Teil des Einkaufs bestand diesmal aus Gauda-Käse. Und das, obwohl mehr als jeder zweite Bundesdeutsche an der Caseushaeretfirmiterinpalatum-Phobie leidet. Unnötig, die Gauda-Käse-klebt-immer-am-Gaumen-fest-Phobie hier zu übersetzen.
Einmal pro Jahr verirren sich ein paar Zeitungs-Reporter in ihre gemütliche Wohnung im Zentrum von Borbeck und dann schmeicheln sie meiner Schwiegergroßmutter immer mit ihrem guten Aussehen. Sie würden die Dame gerade mal auf 102 Jahre schätzen. Darauf kichert die alte Dame wie ein Schulmädchen, dem der gutaussehende Jüngling aus der Parallelklasse unter den Rock gegriffen hat und korrigiert die Presseleute auf 106 Jahre. Da kann sie ruhig noch ein paar Jährchen dazu tun, um der Wahrheit näher zu kommen.
Natürlich fragte ich sie heute nach einem Glaser in Borbeck.
Vor dem Krieg war doch immer einer da, wo jetzt diese Fahrschule ist, junger Mann! Grundsätzlich hält sie mich für den Gasmann und meine Gattin fragt sie bei jedem Treffen, ob sie nicht mal langsam etwas Junges, Fesches an Land ziehen will. Immer mit einem Grinsen, das sie für frivol hält.
Welcher Krieg frage ich, aus Erfahrung bin ich mit ihren Zeiteinteilungen vorsichtig geworden. Der Irakkrieg oder gar der Golfkrieg?
Natürlich hat sie mich vorhin verständnislos angeschaut, aber nochmal randvoll in meine Tasse eingeschenkt. Blümchenkaffee mit Muckefuck. Anbei Zwieback, Gute Butter und Kirsch-Marmelade.
Den großen Krieg meint sie natürlich. Und sie erinnert sich an die schöne Zeit vor 1914.
Als sie noch ein Backfisch war und mit Glasern wenig am Schirm hatte.
Wie man sieht, war die Schwiegergroßmutter wieder mal keine große Hilfe bei meinem Lesevorhaben auf YOUTUBE .
Jetzt habe ich gerade auf neumodische Art und Weise gegoogelt und siehe da, in der City am Viehofer Platz gibt es noch einen Glaser. Da werde ich morgen nach Büroschluss mal vorbei schauen, um mir eine leicht schräg stehende Glasplatte zu kaufen.
Wieso gibt es eigentlich keine Glaser mehr an jeder Ecke? Die bauen doch ganze Häuser aus Glas, siehe Hauptverwaltung Thyssen-Krupp! Da kann man komplett hindurch gucken!
Und noch eine Frage interessiert mich: schmeckt Gauda in gehobelter Form zu Linsensuppe?
Bleibe mir gewogen,
Klaus
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Man glaubt ja gar nicht, wie wenig Glaser es noch gibt! So ad hoc vermutet man um jede Ecke einen.
Mitnichten!
Nach der Arbeit musste ich bei Schwiegergroßmutter vorbei, sie hatte mal wieder zu viel eingekauft. Sie ist ja schon etwas älter und manchmal vergisst sie, dass sie seit 40 Jahren alleine wohnt. Und dann kauft sie ein, als wäre sie eine Herbergsmutter.
Der größte Teil des Einkaufs bestand diesmal aus Gauda-Käse. Und das, obwohl mehr als jeder zweite Bundesdeutsche an der Caseushaeretfirmiterinpalatum-Phobie leidet. Unnötig, die Gauda-Käse-klebt-immer-am-Gaumen-fest-Phobie hier zu übersetzen.
Einmal pro Jahr verirren sich ein paar Zeitungs-Reporter in ihre gemütliche Wohnung im Zentrum von Borbeck und dann schmeicheln sie meiner Schwiegergroßmutter immer mit ihrem guten Aussehen. Sie würden die Dame gerade mal auf 102 Jahre schätzen. Darauf kichert die alte Dame wie ein Schulmädchen, dem der gutaussehende Jüngling aus der Parallelklasse unter den Rock gegriffen hat und korrigiert die Presseleute auf 106 Jahre. Da kann sie ruhig noch ein paar Jährchen dazu tun, um der Wahrheit näher zu kommen.
Natürlich fragte ich sie heute nach einem Glaser in Borbeck.
Vor dem Krieg war doch immer einer da, wo jetzt diese Fahrschule ist, junger Mann! Grundsätzlich hält sie mich für den Gasmann und meine Gattin fragt sie bei jedem Treffen, ob sie nicht mal langsam etwas Junges, Fesches an Land ziehen will. Immer mit einem Grinsen, das sie für frivol hält.
Welcher Krieg frage ich, aus Erfahrung bin ich mit ihren Zeiteinteilungen vorsichtig geworden. Der Irakkrieg oder gar der Golfkrieg?
Natürlich hat sie mich vorhin verständnislos angeschaut, aber nochmal randvoll in meine Tasse eingeschenkt. Blümchenkaffee mit Muckefuck. Anbei Zwieback, Gute Butter und Kirsch-Marmelade.
Den großen Krieg meint sie natürlich. Und sie erinnert sich an die schöne Zeit vor 1914.
Als sie noch ein Backfisch war und mit Glasern wenig am Schirm hatte.
Wie man sieht, war die Schwiegergroßmutter wieder mal keine große Hilfe bei meinem Lesevorhaben auf YOUTUBE .
Jetzt habe ich gerade auf neumodische Art und Weise gegoogelt und siehe da, in der City am Viehofer Platz gibt es noch einen Glaser. Da werde ich morgen nach Büroschluss mal vorbei schauen, um mir eine leicht schräg stehende Glasplatte zu kaufen.
Wieso gibt es eigentlich keine Glaser mehr an jeder Ecke? Die bauen doch ganze Häuser aus Glas, siehe Hauptverwaltung Thyssen-Krupp! Da kann man komplett hindurch gucken!
Und noch eine Frage interessiert mich: schmeckt Gauda in gehobelter Form zu Linsensuppe?
Bleibe mir gewogen,
Klaus
Klauswitte - 4. Mär, 11:14