Chinesischer Einheits-Rund-Schnitt
Friseur Meister Wollburg
die alte Haarschneide Maschine von 1957
Spinne im offenen Fenster unseres Wintergartens
Da morgen eine meiner vielen Schwestern anreist, nebst Gemahl, bin ich heute beim hiesigen Friseur vorstellig geworden. Altmeister Wollburg hat mich persönlich bedient. Einen Assistenten hat er nicht, außer mir gab es auch keine weiteren Kunden. So nahm er sich 45 Minuten Zeit für meinen Haarschnitt mittels Schere.
Seine Eingangsfrage lautete natürlich Fasson oder Schnitt? Da wir beide den Unterschied nicht wussten, einigten wir uns auf Schnitt. Seine Kunden sind eigentlich haufenweise Studenten der Technischen Universität Clausthal. Da es richtigen Bergbau nur noch in China gibt, sind das natürlich allesamt Chinesen. So kam ich heute an den Chinesischen Einheits-Rund-Schnitt. Schön kurz und die Ohren frei.
Für die Ausrasur des Nackens nahm Meister Wollburg eine Maschine zur Hand, die von der Decke hing. Sah sehr solide aus. Ja, da war er ganz stolz. Seine letzte große Anschaffung. Wann denn, fragte ich vorsichtig.
1957! Und funktioniert wie am ersten Tag.
Wird wohl noch mit einer Wassermühle angetrieben, fragte ich verblüfft.
Jauh, - und dann und wann kommt der Schmied vorbei zum Nachschärfen, lachte Meister Wollburg. Ehe ich weiter fragte, erwähnte er sein Alter, weit über 80 Jahre!
Da wird man schon etwas ruhiger, siehe 45 Minuten. Und es ist der beste Haarschnitt, den ich je hatte. Macht mich um zehn Jahre jünger! Sagt auch die Gattin, die gerade den Tisch im Wintergarten deckt. Unterm Spinnennetz, mit der einsamen Spinne, die immer kopfunter hängt.
bleibe mir gewogen,
Klaus
begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF:
http://www.youtube.com/user/Klauswib/videos
http://www.ich-an-mich.de/
ich-an-mich(Klammeraffe)arcor.de
Klauswitte - 24. Sep, 18:29