BENNA-DI-VOMITARE
Wenn jemand spontan genannt werden kann, dann ist das Schwippschwager Martin. Ruft er doch gegen Mittag an, ob wir am Nachmittag in seiner Villa Schau-Ins-Land vorstellig werden könnten. Er kommt dabei immer als König rüber und wir als sein Fußvolk.
Sein williges Fußvolk.
Er hatte seine Einladung noch nicht ganz ausgesprochen, als ich schon zugestimmt habe.
Aus naheliegenden Gründen. Das Rumpeln in der Leitung hörte sogar der Schwager am anderen Ende. Mein leerer Magen! Friss die Hälfte und Rohkost sind nichts für mich.
Eigentlich liegt der Verdacht nahe, dass der Schwippschwager in uns nur seine persönliche Reste-Essen-Verwertungs-Gesellschaft sieht, denn er lädt uns im Großen und Ganzen immer dann ein, wenn er am Abend zuvor ein Geschäftsessen gegeben hat. Wir sind sozusagen seine Schweine-Truppe. Dieser Gedanke ist aber völlig zu ignorieren, wenn man seine Küche und die vielen Kühlschränke im Keller kennt!
Seiner Ehefrau Evelyn wäre es sicher lieber, er würde die Reste von einem Schweinebauern abholen lassen, als uns in ihrer Edelblank-Villa zu beherbergen. Sie aß auch heute nur wieder ganz kleine Happen vom Seltmann-Weiden-Teller, während Gattin und ich ordentlich auflegten. Wobei mir zweitere (also die Gattin) öfter mal gegen das Schienbein trat, besonders als ich eine zweite Kelle dieser sämigen, sahnigen Steinpilzsoße über das Hirschragout ausgoß.
Das wäre doch mal etwas anderes, als das zähe Spanferkel neulich, meinte der Schwager jovial schmatzend. Er hätte sich mal über den neuen Galan der Schwiegermutter, also seiner Mutter, umgehört. Man hätte ja überall Beziehungen. Auf Mallorca hat der jedenfalls keine Garagen. Höchstens vielleicht im Hafen einen Drahtverhau für Tretboote.
Bigamisten gibt es nur auf ARD und auch da nur im Vorabend-Programm! führte ich seinen Gedanken zu Ende.
Für einen echten Ehe-Schwindler hat Muttern (meine Schwiegermutter) nicht genug Vermögen, meinte Martin. Sie kommt gut über die Runden, das ist alles!
Nach dem Essen und einem guten Glas Ardbeg Lord of the Isles strebte die Gattin zu dem Flügel im Salon. Sie war heute in Spiellaune. Wenn man Querflöte und Gesang studiert hat,schreckt man auch vor einem Klavier nicht zurück.
Oh nein, bitte nicht! sagte Evelyn. Das Ding ist völlig verstimmt, wir haben uns schon einen neuen Steinweg bestellt! Sie hatte wohl Angst, nun überhaupt nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen.
Oh, oh, sagte die Gattin, hoffentlich kann man an der Bestellung noch etwas machen! Steinway ist völlig out, wer es sich leisten kann, stellt sich einen BENNA-DI-VOMITARE ins Wohnzimmer!
Evelyn notierte gewissenhaft diesen klangvollen Firmennamen, während die Gattin mit den Schultern zuckte, als wollte sie gleich explodieren.
Als ich dann als Experte kopfnickend meinte, das hört sich nach schicken italienischem Design an, wir wären ja gerade in Rom gewesen und würden nun die Shopping Meile wie unsere Hosentasche kennen, rannte die Gattin wie von Wespen gejagt aus dem Salon, sich dabei die Schnute zuhaltend! Hatte sie zuviel gegessen? Besorgt schauten wir ihr hinterher.
Im Taxi auf dem Nachhauseweg fragte ich nach ihrem Befinden und nach dem Klavierflügel.
Jetzt lachte sie laut auf, der Taxifahrer rammte beinahe einen Stromkasten.
BENNA-DI-VOMITARE heißt übersetzt -Ein Kübel voller Kotze-!
Bleibe mir gewogen,
Klaus
begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF.
http://www.ICHANMICH.blogspot.com
http://www.youtube.com/user/Klauswib/videos
http://www.ich-an-mich.de/
Sein williges Fußvolk.
Er hatte seine Einladung noch nicht ganz ausgesprochen, als ich schon zugestimmt habe.
Aus naheliegenden Gründen. Das Rumpeln in der Leitung hörte sogar der Schwager am anderen Ende. Mein leerer Magen! Friss die Hälfte und Rohkost sind nichts für mich.
Eigentlich liegt der Verdacht nahe, dass der Schwippschwager in uns nur seine persönliche Reste-Essen-Verwertungs-Gesellschaft sieht, denn er lädt uns im Großen und Ganzen immer dann ein, wenn er am Abend zuvor ein Geschäftsessen gegeben hat. Wir sind sozusagen seine Schweine-Truppe. Dieser Gedanke ist aber völlig zu ignorieren, wenn man seine Küche und die vielen Kühlschränke im Keller kennt!
Seiner Ehefrau Evelyn wäre es sicher lieber, er würde die Reste von einem Schweinebauern abholen lassen, als uns in ihrer Edelblank-Villa zu beherbergen. Sie aß auch heute nur wieder ganz kleine Happen vom Seltmann-Weiden-Teller, während Gattin und ich ordentlich auflegten. Wobei mir zweitere (also die Gattin) öfter mal gegen das Schienbein trat, besonders als ich eine zweite Kelle dieser sämigen, sahnigen Steinpilzsoße über das Hirschragout ausgoß.
Das wäre doch mal etwas anderes, als das zähe Spanferkel neulich, meinte der Schwager jovial schmatzend. Er hätte sich mal über den neuen Galan der Schwiegermutter, also seiner Mutter, umgehört. Man hätte ja überall Beziehungen. Auf Mallorca hat der jedenfalls keine Garagen. Höchstens vielleicht im Hafen einen Drahtverhau für Tretboote.
Bigamisten gibt es nur auf ARD und auch da nur im Vorabend-Programm! führte ich seinen Gedanken zu Ende.
Für einen echten Ehe-Schwindler hat Muttern (meine Schwiegermutter) nicht genug Vermögen, meinte Martin. Sie kommt gut über die Runden, das ist alles!
Nach dem Essen und einem guten Glas Ardbeg Lord of the Isles strebte die Gattin zu dem Flügel im Salon. Sie war heute in Spiellaune. Wenn man Querflöte und Gesang studiert hat,schreckt man auch vor einem Klavier nicht zurück.
Oh nein, bitte nicht! sagte Evelyn. Das Ding ist völlig verstimmt, wir haben uns schon einen neuen Steinweg bestellt! Sie hatte wohl Angst, nun überhaupt nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen.
Oh, oh, sagte die Gattin, hoffentlich kann man an der Bestellung noch etwas machen! Steinway ist völlig out, wer es sich leisten kann, stellt sich einen BENNA-DI-VOMITARE ins Wohnzimmer!
Evelyn notierte gewissenhaft diesen klangvollen Firmennamen, während die Gattin mit den Schultern zuckte, als wollte sie gleich explodieren.
Als ich dann als Experte kopfnickend meinte, das hört sich nach schicken italienischem Design an, wir wären ja gerade in Rom gewesen und würden nun die Shopping Meile wie unsere Hosentasche kennen, rannte die Gattin wie von Wespen gejagt aus dem Salon, sich dabei die Schnute zuhaltend! Hatte sie zuviel gegessen? Besorgt schauten wir ihr hinterher.
Im Taxi auf dem Nachhauseweg fragte ich nach ihrem Befinden und nach dem Klavierflügel.
Jetzt lachte sie laut auf, der Taxifahrer rammte beinahe einen Stromkasten.
BENNA-DI-VOMITARE heißt übersetzt -Ein Kübel voller Kotze-!
Bleibe mir gewogen,
Klaus
begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF.
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Klauswitte - 14. Apr, 18:18