bei der Schwiegergroßmutter zu Kaffee & Kuchen
Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 03.März dieses Jahres.
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Schwiegergroßmutter hat zu Kaffee & Kuchen eingeladen. Hört sich auf dem ersten Blick ganz nett an. Die Wahrheit aber ist, dass wir alles selber hin schleppen müssen. Apfelkuchen, Sahne und sogar den Kaffee. Weil Schwiegergroßmutter nur so einen Muckefuck-Surrogat-Extrakt im Schrank hat. Selbstverständlich müssen wir hinterher auch selber abwaschen. Diese Unsitte hat sie eingeführt, als sie 100 Jahre alt wurde. Irgendwelche Privilegien müsste man einer etwas älteren Person schon zugestehen, hatte sie gemeint.
Als Gastgeschenk hatten wir wie immer drei Dosen lecker Linsensuppe dabei, die sie mit freudig-erregter Miene entgegen nahm. Es konnte sich aber auch um eine allgemeine starre Alters-Gesichts-Mimik gehandelt haben.
Die Tochter war auch anbei, der Neffe nur kurz, kaum hatte er den letzten Krümel vom Teller gefegt, da war er schon wieder weg.
Ich dämmerte dann gemütlich in meiner Sofaecke ein, nachdem sich Schwiegergroßmutter darüber gewundert hatte, dass der Gasmann auch am Sonntag Hausbesuche machte. Ich wurde aber wieder hellwach, als ich das Wort wunderschöne Schauspielerin hörte. Das bezog die Schwiegergroßmutter auf sich selber, kaum zu glauben, aber da kam mal wieder eine unbekannte Geschichte aus ihrem reichhaltigen Leben auf den Wohnzimmertisch. 1932 begann ihre Karriere am Grillotheater, sie hatte aber mehr Verehrer als tragende Rollen. Ich schlief wieder ein, denn auch dieses Mal war die Schwiegergroßmutter keine große Hilfe bei der Verlesung meiner Tagebücher. Immerhin, vielleicht konnte sie die Rolle meiner Großmutter übernehmen, die ich als Jugendlicher oft in Wolfenbüttel besucht hatte.
Bleibe mir gewogen,
Klaus
begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF.
http://www.youtube.com/user/Klauswib/videos
http://www.ich-an-mich.de/
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Schwiegergroßmutter hat zu Kaffee & Kuchen eingeladen. Hört sich auf dem ersten Blick ganz nett an. Die Wahrheit aber ist, dass wir alles selber hin schleppen müssen. Apfelkuchen, Sahne und sogar den Kaffee. Weil Schwiegergroßmutter nur so einen Muckefuck-Surrogat-Extrakt im Schrank hat. Selbstverständlich müssen wir hinterher auch selber abwaschen. Diese Unsitte hat sie eingeführt, als sie 100 Jahre alt wurde. Irgendwelche Privilegien müsste man einer etwas älteren Person schon zugestehen, hatte sie gemeint.
Als Gastgeschenk hatten wir wie immer drei Dosen lecker Linsensuppe dabei, die sie mit freudig-erregter Miene entgegen nahm. Es konnte sich aber auch um eine allgemeine starre Alters-Gesichts-Mimik gehandelt haben.
Die Tochter war auch anbei, der Neffe nur kurz, kaum hatte er den letzten Krümel vom Teller gefegt, da war er schon wieder weg.
Ich dämmerte dann gemütlich in meiner Sofaecke ein, nachdem sich Schwiegergroßmutter darüber gewundert hatte, dass der Gasmann auch am Sonntag Hausbesuche machte. Ich wurde aber wieder hellwach, als ich das Wort wunderschöne Schauspielerin hörte. Das bezog die Schwiegergroßmutter auf sich selber, kaum zu glauben, aber da kam mal wieder eine unbekannte Geschichte aus ihrem reichhaltigen Leben auf den Wohnzimmertisch. 1932 begann ihre Karriere am Grillotheater, sie hatte aber mehr Verehrer als tragende Rollen. Ich schlief wieder ein, denn auch dieses Mal war die Schwiegergroßmutter keine große Hilfe bei der Verlesung meiner Tagebücher. Immerhin, vielleicht konnte sie die Rolle meiner Großmutter übernehmen, die ich als Jugendlicher oft in Wolfenbüttel besucht hatte.
Bleibe mir gewogen,
Klaus
begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF.
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Klauswitte - 6. Mär, 14:34