4
Mrz
2013

der Willy Göken Gedächtnishügel

Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 26.Februar dieses Jahres.
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In Höhe der Uni bei IKEA hat sich Neffe Carl zu mir gesellt, als ich auf dem Heimweg vom Glaser am Viehofer Platz nach Borbeck war.
Immer schön zu Fuß über die ehemalige Eisenbahntrasse. Außer den notorischen Hunden mit Herrchen an der Leine hatten wir den Weg bei diesem Schmuddelwetter für uns alleine.
Als wir auf der Höhe von Thyssen-Krupp-Hauptverwaltung waren, sah der Block noch gläserner aus als sonst. Wir konnten komplett hindurch gucken. Neffe Carl meint, man hätte die Fensterscheiben aus der Mitte heraus genommen. Zu viele Segelflugzeuge waren im Landeanflug auf Mülheim direkt durch das Gebäude gefegt. Ich halte das für etwas übertrieben, es waren gewiss kleine Motorflieger gewesen, mit einer viel kleineren Spannweite. Neffe Carl neigt, wie alle jungen Leute, ja immer etwas zum Übertreiben.

Wenn man die ganze Strecke straff durchgeht, schafft man Essen-City bis Borbeck-City in gut 90 Minuten.
Wir brauchten natürlich länger, da am Willy Göken Gedächtnishügel die obligatorische Bierpause eingelegt wurde. Oben auf der Eisendraht-Bank.
Das Bier kann man ja nun nicht mehr an Willy Gökens Kiosk bekommen, der ist Geschichte. Es war der berühmteste Kiosk Europas, deshalb hier keine überflüssigen Worte.
Weil dahinter jetzt ein Niederfeldsee ausgebuddelt wird, mussten wir mindestens einen drei-Kilometer-Umweg durch eine Sportanlage latschen. Und dann durch die Schrebergärten. Die Pause war also reichlich verdient, wenn auch zugegebenermaßen ziemlich ungemütlich.
Mit Blick auf den Kiosk meinte Carl, Fotos wären oft das einzige was bleibt. Ob ich denn bei meiner Lesung auch alte Fotos einblenden will.
Darüber hatte ich noch gar nicht nach gedacht, auch habe ich so gut wie keine Fotos aus meiner Jugendzeit. Man fotografierte damals nicht so verrückt wie heute.
Immerhin könnte ich die Orte doch nachträglich ablichten, man brauchte sie dann nur auf alt zu trimmen. Wo hätte ich mich denn immer so herum getrieben? fragte er.
Also Orte, die mir wichtig waren? Der Campingplatz in der Glockenheide, der Katalonienweg mit der Stadtwohnung Hannover, und natürlich notgedrungen die Herschelschule. Und das Jugendzentrum in der Kornstraße, wo wir immer geprobt haben. Wolkenbüttel, wo ich oft den Großvater besucht habe. Und Rom ist mir wichtig, da war ich einige Zeit gewesen.
Carl meinte, dann wüsste er ja, wo ich demnächst Urlaub mache.
Dann entwickelte sich noch ein echtes Männergespräch, sein Studium macht ihm kein Spaß mehr. Lauter langweilige Kommunikations-Theorie, Design-Theorie und Fotografie-Theorie.
Da muss man halt durch, habe ich erwidert, hinterher zählt nur, bei welchem Prof du studiert hast. Da gelten nur die Namen!
Der einzige Lichtblick wären die verschärften Mädels, meinte er. Die gibt es so in keinem anderen Studienfach.
Ich habe ihm Recht gegeben, oder kann sich jemand eine Physik-Studentin als weiblich vorstellen?

Übrigens, falls irgendein geneigter Leser insgeheim gehofft hat, die Glasplatte würde nicht als Ganzes bei uns zu Hause ankommen, so muss ich den enttäuschen.

Bleibe mir gewogen,
Klaus

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Caseushaeretfirmiterinpalatum-Phobie

Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 25.Februar dieses Jahres.
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Man glaubt ja gar nicht, wie wenig Glaser es noch gibt! So ad hoc vermutet man um jede Ecke einen.
Mitnichten!
Nach der Arbeit musste ich bei Schwiegergroßmutter vorbei, sie hatte mal wieder zu viel eingekauft. Sie ist ja schon etwas älter und manchmal vergisst sie, dass sie seit 40 Jahren alleine wohnt. Und dann kauft sie ein, als wäre sie eine Herbergsmutter.

Der größte Teil des Einkaufs bestand diesmal aus Gauda-Käse. Und das, obwohl mehr als jeder zweite Bundesdeutsche an der Caseushaeretfirmiterinpalatum-Phobie leidet. Unnötig, die Gauda-Käse-klebt-immer-am-Gaumen-fest-Phobie hier zu übersetzen.

Einmal pro Jahr verirren sich ein paar Zeitungs-Reporter in ihre gemütliche Wohnung im Zentrum von Borbeck und dann schmeicheln sie meiner Schwiegergroßmutter immer mit ihrem guten Aussehen. Sie würden die Dame gerade mal auf 102 Jahre schätzen. Darauf kichert die alte Dame wie ein Schulmädchen, dem der gutaussehende Jüngling aus der Parallelklasse unter den Rock gegriffen hat und korrigiert die Presseleute auf 106 Jahre. Da kann sie ruhig noch ein paar Jährchen dazu tun, um der Wahrheit näher zu kommen.

Natürlich fragte ich sie heute nach einem Glaser in Borbeck.
Vor dem Krieg war doch immer einer da, wo jetzt diese Fahrschule ist, junger Mann! Grundsätzlich hält sie mich für den Gasmann und meine Gattin fragt sie bei jedem Treffen, ob sie nicht mal langsam etwas Junges, Fesches an Land ziehen will. Immer mit einem Grinsen, das sie für frivol hält.
Welcher Krieg frage ich, aus Erfahrung bin ich mit ihren Zeiteinteilungen vorsichtig geworden. Der Irakkrieg oder gar der Golfkrieg?
Natürlich hat sie mich vorhin verständnislos angeschaut, aber nochmal randvoll in meine Tasse eingeschenkt. Blümchenkaffee mit Muckefuck. Anbei Zwieback, Gute Butter und Kirsch-Marmelade.
Den großen Krieg meint sie natürlich. Und sie erinnert sich an die schöne Zeit vor 1914.
Als sie noch ein Backfisch war und mit Glasern wenig am Schirm hatte.
Wie man sieht, war die Schwiegergroßmutter wieder mal keine große Hilfe bei meinem Lesevorhaben auf YOUTUBE .

Jetzt habe ich gerade auf neumodische Art und Weise gegoogelt und siehe da, in der City am Viehofer Platz gibt es noch einen Glaser. Da werde ich morgen nach Büroschluss mal vorbei schauen, um mir eine leicht schräg stehende Glasplatte zu kaufen.
Wieso gibt es eigentlich keine Glaser mehr an jeder Ecke? Die bauen doch ganze Häuser aus Glas, siehe Hauptverwaltung Thyssen-Krupp! Da kann man komplett hindurch gucken!
Und noch eine Frage interessiert mich: schmeckt Gauda in gehobelter Form zu Linsensuppe?

Bleibe mir gewogen,
Klaus

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die große Handy-Ortungs-Lauscher-Verwirrungs-Aktion

Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 24.Februar dieses Jahres.
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chlosspark Borbeck
Schlosspark Borbeck

Heute Nachmittag startete wie geplant die große Handy-Ortungs-Lauscher-Verwirrungs-Aktion.
Praktischerweise eingebunden in den Sonntags-Nachmittags-Spaziergang.
Der heftige Schneefall konnte uns gewiss nicht davon abhalten, lockte doch hinterher eine saftige Apfeltorte mit viel Schokoladen-Sahne.
Gut, - die Tochter schob ihr Abi vor, der Neffe seine Uni und so schoben Gattin und ich erst den Schnee vorm Haus und dann ab zum Schlosspark.
Mit kräftigen Schritten umrundete ich immer wieder den See, drei oder viermal habe ich die Gattin dabei überholt.
Edelmeyers Handy habe ich dabei immer schön in die Höhe gehalten, um den Empfang zu gewährleisten.
Wir kamen völlig durchgeschwitzt zu Hause an, die Gattin weniger, also musste nur ich vor Kuchen, Kaffee, Sahne und Cognac unter die Dusche.
Während ich gemütlich SWEET DREAMS von den EURYTHMICS vor mich her sang, müssen sich außerhalb des Badezimmers Tragödien abgespielt haben.
Edelmeyers Handy klingelte.
Ich hatte es nicht mit unter die Dusche genommen, es lag auf dem Sofa.
Gattin ging dran.
Am anderen Ende war Gabi, die mit zuckersüßer Stimme über den kalten Winter klagte, und dass sie sich schon sehr auf meinen Besuch Montag Nachmittag freuen würde, um ihr einzuheizen. Ihr Ehemann wäre bis Mittwoch auf einer Messe in Frankfurt.
Die Gattin schlug schon mal keine Sahne. Kaffee kochte sie nur eine Tasse.
Und sie wollte eine Erklärung.
Wieso hätte ich neuerdings überhaupt ein Handy?
Und ich sollte nicht einmal daran denken, irgendwie den Edelmeyer vorzuschieben.
Insgesamt kann man sagen, dass das ganze Wochenende nicht gemütlich war.
Und mit Edelmeyers Handy werde ich demnächst zum Rhein-Herne-Kanal hinunter gehen. Und von der Brücke aus auf einen Kohlefrachter Richtung Rotterdam platzieren.

Bleibe mir gewogen,
Klaus

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Klaus

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