3
Mrz
2013

die Linsentorte meiner Tante

Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 23.Februar dieses Jahres.
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Linzertorte
die Linsentorte meiner Tante

So schnell gibt ein Mann von Welt nicht auf! Es ist Samstag, da hat man ja Zeit.
Man fand mich wieder in der Küche.
Ich hatte mich nämlich daran erinnert, dass es bei einer Tante väterlicherseits immer Linser Torte gegeben hatte.
Schön lecker mit Schlagsahne.
Gut, - ein passendes Rezept konnte ich im PRAKTISCHEM KOCHBUCH von Davidis-Holle, Bremerhaven 1871, nicht finden.
Braucht man aber auch nur, wenn man keinerlei Vorstellungskraft davon hat, was gut zusammen schmeckt.
Ich kann mich erinnern, dass die Torte immer mit einer Art Fliegengitter aus Marzipan bedeckt war.
Gut, - Marzipan haben wir nicht, kann man weglassen.
Zimt war auch darin, mag man aber nur zu Weihnachten, kann man auch weglassen.
Marmelade hat man immer zur Hand, in diesem Fall englische Ingwer-Marmelade, hat die Tochter neulich von der Klassenfahrt mitgebracht. Marmelade ist Marmelade.
Dann war da immer etwas mit Himbeergeist, ich erinnere mich an eine Diskussion zwischen meiner Mutter und der Tante anlässlich meiner Einschulung. Ich habe damals wohl etwas mit meiner Motorik übertrieben, als ich vom Alkohol im Kuchen erfuhr. Mein Vater schlug am nächsten Tag vor, ich sollte Schauspieler werden.

Jetzt bin ich ganz vom Thema ab, ach so. Wer hat schon Himbeergeist zur Hand?
Jägermeister tuts auch.
Mehl braucht diese Torte nicht, wie der Name ja schon sagt. Ich habe drei Dosen Linsen zerstampft.
Sah schon lecker aus.
Gattin will jetzt einen neuen Herd haben.
Und in die Küche darf ich erst wieder, wenn ich einen Kochkurs in der hiesigen Volkshochschule nachweisen kann.

Unnötig zu erwähnen, dass uns der Pizzamann am Bahnhof mit Vornamen begrüßt.

Bleibe mir gewogen, anbei habe ich schnell mal ein Bild gepinselt, wie ich die Linsentorte der Tante in Erinnerung habe. Mein Backwerk heute sah etwas anders aus.
Klaus

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das Spionage-Hemd

Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 22.Februar dieses Jahres.
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Als ich heute ins Büro kam, war Kollege Edelmeyer schon da.
Im Unterhemd.
Und er wühlte aufgebracht in seinen Schubladen herum.
"Na, ist die Wäsche im Waschsalon nicht rechtzeitig trocken geworden?" begrüßte ich launig unseren Junggesellen.
Er grummelte irgendetwas von der endgültigen Überwachung seiner Person. - Soso, eine Ex-Geliebte!
Doch er zeigte auf ein Oberhemd vor sich auf der Tischplatte.
Das wäre ein Spionagehemd. In die Naht wäre ein Dingens hinein genäht, ursprünglich als Diebstahlsicherung im Kaufhaus gedacht. Aber die modernen Chips hätten einen viel stärkeren Sender, so dass jede Antenne den Weg des Hemdes festhalten kann. Dieser Chip musste unbedingt raus geschnitten werden!
"Damit niemand sieht, wie selten dein Hemd den Weg in den Waschsalon findet!" antwortete ich gut gelaunt.
"Öfter mal waschen und der Chip ist weggerostet!"
"Dann gibt es ja auch noch das Handy!" entgegnete Edelmeyer. Jeder könnte Software herunter laden, mit
der man sein eigenes Handy im Büro orten könnte.
"Oder in den endlosen Kissen deines neuen Schleiflack-Schlafzimmers!" entgegnete ich.
Er fand es nicht lustig.
Aha, es ging mal wieder um eine Verschwörungstheorie.
"Es geht niemanden etwas an, wo ich und mein Handy uns befinden! Außerdem lesen die meine SMS aus! Die wissen immer genau, ob ich meine Verabredungen einhalte. Nehmen wir mal an, ich habe mich einige Male mit einer netten Dame von darling.de im Solo verabredet und mein Handy befindet sich 5 Minuten vor der vereinbarten Zeit noch in Rüttenscheid. Dann wissen die genau, dass ich ein unzuverlässiger Mensch bin!"
"Das könnten sie auch leichter haben, da brauchen die nur mich zu fragen!" sagte ich.
"Und wo ist nun unsere Schere?" fragte Edelmeyer.
Die Antwort fand ich durch reines Nachdenken.
Neulich waren die Fensterputzer im Büro gewesen. Mein Bürorechner wurde etwas nach hinten verschoben,
dabei riss ein Beinchen ab. Er kippelte dann unangenehm beim Ein-und Ausschalten. Ein Flügel unserer langen Büroschere passte hervorragend unter die Bodenplatte. Also tauchte ich kurzerhand unter meinen Schreibtisch ab. Edelmeyers Phobie war jetzt wichtiger als das Kippeln.
Ich hatte mich gerade auf den Knien lang gemacht, als hinter mir die Bürotür aufging. Vier Beine waren zu sehen, eine Anzughose und eine Jeans.
Das war eindeutig die Stimme vom Chef!
Der kam doch sonst nie in unsere Etage!
Er wollte eine neue Praktikantin vorstellen, käme wohl aber etwas ungelegen.
Die Beine verschwanden wieder.
Ich tauchte auf.
"Du warst ziemlich peinlich!" meinte Edelmeyer. "Du hättest nicht sagen müssen, dass du ihn nicht hoch kriegst!"
"Mit einer Hand ist so ein Rechner aber auch schwer!" verteidigte ich mich. "Und du bist im Unterhemd. Mitten im Winter! Wenigstens hat die Praktikantin mich nicht gesehen!"
"Voll auf deinen Hintern! Und du bist der einzige mit einer Karo-Cargohose! Ich würde heute nur noch das Nottreppenhaus benutzen! Und die Hose dann entsorgen!"
Ich gab ihm die Schere, dafür bekam ich sein Handy. Ich sollte es bei meinem Sonntags-Spaziergang ordentlich hin und her bewegen, um die allgegenwärtige Überwachung mal so richtig in die Irre zu führen.

Bleibe mir gewogen, das Foto vom Kollegen Edelmeyer im Unterhemd erspare ich uns.
Klaus

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Linsen sind ein NO GO!

Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 21.Februar dieses Jahres.
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Gattin kann Linsen nicht mehr ertragen.
Sie würde kotzen, wenn sie das Wort noch einmal hört.
Gut, -- da bin ich heute mal in die Küche gegangen. Man muss Linsen nicht immer mit Essig würzen, es geht bestimmt auch völlig anders.
Männer sind ja nicht durch Rezepte und mütterlichen Überlieferungen vorbelastet.
Deshalb sind alle Sterne-Köche männlich.
Ich habe direkt zwei unserer beliebten Sammler-Objekte geöffnet und dann das Wasser aus beiden Dosen weg gekippt. Mittels Küchenpapier wurden die Linsen und das Suppengrün etwas trocken gelegt, noch gründlicher war der Föhn. Gut, -- die ersten Linsen hat er quer durch die Küche geblasen, man darf nicht auf die stärkste Stufe stellen. Das jetzt als Anmerkung für die emsige Hausfrau, die dieses schmackhafte Gericht bestimmt nachkochen will.
Dann habe ich in unserer guten gusseisernen Pfanne Butter und Öl zu gleichen Teilen erhitzt. Drei, vier klein gewürfelte Zwiebeln werden schon mal vorgeröstet. Dann die Linsen dazu geben. Zischte etwas, nun gut, -- die Pfanne war erst mal im Wasserdampf verschwunden.
Dann aber schön rühren!
Also, -- Mastschweine im Stall hätten sich sicher sehr über dieses leckere, vegetarische Essen gefreut,
-- Bei uns lag kurz darauf eine großes Pizzablech auf dem Tisch. Lecker mit Ananas und Hühnchen!
Kann man eigentlich jeden Tag essen. Meinten auch die Tochter und der Neffe.

Neffe Carl kannte inzwischen das Prinzip des Teleprompters. Eine Glasscheibe, die schräg den zu sprechenden Text in die Linse reflektiert. Er hatte kaum ausgesprochen, als das Drama passierte.
Gattin rannte wie eine wilde Furie Richtung Klo. Und nahm dabei einen ganzen Stapel Linsendosen mit, die beidseitig im Türrahmen gestapelt waren.
Das war ein Scheppern und Rappeln! Über den ganzen Flur rollten die Konservendosen. Auch die Kellertreppe hinunter!

Bleibe mir gewogen, und habe Verständnis, dass es zu diesem Eintrag kein passendes Foto gibt.
Klaus

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das Magische Auge

Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 20.Februar dieses Jahres.
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Teleprompter heißt das Magische Auge, mit dem jeder Depp beim Fernsehen so schöne Geschichten erzählen kann. Niemand sagt da irgendetwas auswendig auf!
Leider kostet die Maschine um die 24.000Euro. Da ich mein Geld komplett in Linsen investiert habe, ist es mir im Augenblick ein wenig zu teuer.
Es gibt auch Sender, die sich einen Teleprompter nicht leisten können. Zum Beispiel der WDR mit der AKTUELLEN STUNDE. Der Moderator liest immer von kleinen gelben Zetteln ab. Seine Frau anbei auch.
Hübsch, wenn die Zettel mal nicht richtig sortiert sind. Er redet noch von einem Dachstuhlbrand in Gladbeck, während sie schon beim Kochalarm ist.
Der Neffe will sich so einen Teleprompter mal gründlich in der Uni angucken. In Hinblick auf meine Haftpflichtversicherung soll er ihn aber nicht zerlegen, um an die inneren Geheimnisse zu kommen.

Bleib mir gewogen,
Klaus

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der Spiegel über dem Bett

Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 19.Februar dieses Jahres.
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Nun, -- Kollege Edelmeyer mit vier E ist ja weit über die Grenzen als Verschwörungstheoretiker bekannt.
Im November noch war er davon überzeugt, dass am Ende des Monats der Euro abgeschafft werden würde geworden sein sollte.(liegt ja in der Vergangenheit, Plusquamperfekt Irreales, gebraucht man auch nicht alle Tage).
Und im Dezember gibt es für jede Familien-Einheit 50.-DM bar auf die Hand. Als neuer Einstieg. Das Fatale ist aber, das Edelmeyer an seine albernen Prophezeiungen selbst am innigsten glaubt, was Propheten eigentlich tunlichst nicht tun sollten.
Also hat Edelmeyer im November alles Geld ausgegeben. Erstmal hat er für rund 1000.-Euro ALDI und EDEKA aufgekauft.
Dann hat er sich einen Riesen-Plasma-Fernseher zugelegt. Um das ganze Bild auf einmal sehen zu können, muss er jetzt immer vom Flur aus Fernseh gucken. Außerdem war das Ding so teuer, dass da nur 200 Stück im Jahr angefertigt werden. Es gibt also gar nicht genug Erfahrungswerte, -- mit anderen Worten, das Teil kann jeden Moment implodieren (nicht explodieren, Fernseher implodieren immer).
Bei Massenware hat man bei zwei Millionen Kunden den einen oder anderen Fehler schon entdeckt und entfernt. Dafür dann natürlich Sollbruchstellen eingebaut (auch eine Verschwörungstheorie).
Mit dem letzten Geld, das seine Bank noch rausrückte, hat er sich einen Anhänger für sein Auto gekauft (fürs Hamstern auf dem Lande, wenn die Konserven aufgebraucht sind) und ein neues Schlafzimmer aus Schleiflack. Mit einem Spiegel an der Decke.
Ich habe ihn mit eigenen Augen inspiziert.
Kollege Edelmeyer meint, alle Frauen lieben es, sich selbst zu sehen, gerade bei intimen Begegnungen.
- Dann fällt die Missionars-Stellung schon mal aus, meinte ich.
Er sah mich fragend an.
- Weil sie beim Anblick deines Hühner-Habicht-Hinterns bestimmt noch weiter entfernt sind von der endgültigen Ekstase.
Man muss wissen, Kollege Edelmeyer ist ziemlich dünn. Junggesellen werden eben nun mal nicht von einer Ehefrau regelmäßig mit üppigen Leckereien verköstigt. Was diese aber auch nur machen, damit der Ehemann mit seinem Schmerbauch nun wirklich nicht mehr fremdgehen kann.
Ein Junggeselle muss immer fit und beweglich sein. Kollege Edelmeyer hat gute Erfahrungen mit darling.de und deine-Schlampe.de gemacht. Das meiste schleppt er aber doch in Natur ab, also nicht in DER Natur, sondern in seiner Stammkneipe in Rüttenscheid. Geschiedene, desillusionierte Frauen, die nichts Längerfristiges mehr suchen.
Dabei war die letzte oder vorletzte richtig patent gewesen. Lehrerin, rothaarig, sportlich, -- aber die Beziehung ist wohl an seinen Verschwörungs-Theorien gescheitert.
Inzwischen fragt sich der geneigte Leser, was das alles mit dem Bericht über den Fortgang meiner Lesungs-Filmerei zu tun hat.
Nun, -- ich habe mich da im November vielleicht etwas mitreißen lassen und gut 2000.-Euro nur in Lebensmittel investiert.
Jetzt gibt es jeden Tag Linsensuppe aus der Dose mit Thunfisch aus der Dose. Das bedeutet, das Neffe Carl es vorzieht, in der Mensa zu speisen. Und das bedeutet, er ist immer noch nicht mit einer Patentlösung für meine Text-Problematik nach Hause gekommen.

Bleib mir gewogen,
Klaus

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der Sänger mit der Tapetenrolle

Übertrag aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen vom 18.Februar dieses Jahres.
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Heute haben wir endlich wieder gefilmt. Den blauen Stoff konnte ich zum Glück gegen einen grünen Stoff umtauschen.
Die Gattin hat den Apparillo bedient. Und sie hatte sogar eine recht brauchbare Idee.
Theoretisch war sie brauchbar, in der Praxis leider nicht.
Immer wenn ich zwei Sätze aus meinem alten Tagebuch auswendig lernte, konnte man den Camcorder ja auf Pause stellen und anhalten.
Sie filmt mich also nur, wenn ich in die Kamera gucke und meinen Text aufsage.
Gute Idee!
Nur leider hat das Huhn die Pausentaste genau verkehrt herum bedient! Nachdem ich 20 DINA-4-Seiten fleißig aufgesagt hatte, haben wir uns den Blockbuster angeschaut.
Man sieht mich ständig nach unten gucken. Mit kleinen ruckartigen Bewegungen.
Es war auch völlig übertrieben, dass sich der dazu gekommene Neffe weg schrie vor Lachen! Und er hätte beim Abendessen nicht den ganzen Film der Tochter pantomimisch vorspielen müssen. Text war ja nicht vorhanden.
So nicht!
Immerhin hatte Neffe Carl dann doch eine Idee. Ich müsste die ganze Zeit in die Kamera gucken. Am besten alles auswendig lernen.
Das hat schon als Sänger in der Band damals nicht geklappt. Oft hatte ich den Songtext auf einer Tapetenrolle vor mir liegen. Entweder rollte die sich vorzeitig auf, oder der Bassist trat seine Bierflasche um, oder es war die falsche Rolle! Oder auf dem Kopf ausgerollt.
Falls mir das Auswendig-lernen zu schwer fallen würde, sollte ich es so machen, wie die ganzen Fernsehleute, Talkmaster, Moderatoren und Wetterfrösche. Die bekämen ihren Text aus der Kamera, in die sie hinein gucken. Manchmal sieht man auch, wie sie sich verzweifelt einer anderen Kamera zuwenden, weil der Text in der ersten versiegt ist.
Da will er sich an der Uni mal kundig machen.
Hört sich teuer an.

Bleibe mir gewogen,
Klaus

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Klaus

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