30
Sep
2014

Horrortour ins Diesseits




Soldatengrab





Oh, war das heute gruselig!
Schuld daran war die Gattin, die mir die Wanderkarte falsch herum angereicht hatte. Ein tiefes Donnergrollen in der Ferne lenkte mich ab, so dass wir genau in die entgegengesetzte Richtung weiter latschten. Der Wald wurde immer dunkler, der Weg zum Pfad und irgendwo war eine sehr zornige Kettensäge zu hören. Schließlich landeten wir in einem Geisterdorf!
Hier hatte man in den 60-ger Jahren geheime Atombombentest durchgeführt. Die Glasscheiben waren erstaunlicherweise alle ganz geblieben; die getesteten Soldaten hatten man aber schnell und anonym verbuddelt. Siehe Foto.

Etwas hatte aber überlebt.
Immer wenn man sich schnell umdrehte, bewegte sich einer der alten, verschlissenen Vorhänge. Fahle Knochengesichter fuhren zurück in die Dunkelheit des Raumes. Auch hinter uns im Dickicht raschelte es. Und dann dieser Walfischruf über mir im Baum! Die Gattin klammerte sich noch ängstlicher an mich. Die Kettensäge heulte ganz in der Nähe auf. Gehetzt schauten wir uns um.
Über uns im Baum hockte sprungbereit ein nackter Affe mit der hellen Haut eines Industrie-Schweines. Gattin hielt es für einen alten gestrandeten Gasballon.
Ich hielt es für das was es war: für einen ausgehungerten, genmanipulierten ehemaligen Metzger.
Wir liefen weiter über die zugewachsenen Wege. Endlich stießen wir auf einen Zaun. Mich wundert es immer noch, wie schnell wir da hinüber waren. Nun ja, die schlankere Gattin fand einen Spalt, durch den sie zwängen konnte. Während sich bei mir ein verrosteter Draht im Hosenstall verhakte. Ich bin nicht mit den Füßen zuerst auf der anderen Seite angekommen.
Dann aber liefen wir dem Kettensägenzombie direkt in die Arme.
Der Waldboden war mit roten Sprengseln übersät. Ein riesiger grauer Wolf wetzte seine Zähne.
Ich war kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Aber ich musste mich ja um die Gattin kümmern.
Der gesichtslose Mann stellte die Säge ab und rief uns etwas zu. In einer unbekannten verzerrten Sprache.
Dann klappte er sein Visier hoch und meinte, es wäre am besten, wir würden jetzt mit ihm ins Dorf fahren. Ein Gewitter würde aufkommen. Mit einem Blick gegen den dunklen Horizont hob der Forstarbeiter seine Säge auf die Ladefläche eines Pickups. Dann schüttelte er die roten Holzspäne von seinen derben Stiefeln und hielt der Gattin die Beifahrertür auf. Ich musste mich hinten mit dem Notsitz begnügen. Direkt neben dem riesigen Neufundländer, der mehr Schleim absonderte, als alle Zombies zusammen.

In unserer Ferienhaus angekommen, gingen Gattin und ich zeitgleich duschen, um uns gründlich zu dekontaminieren.


bleibe mir gewogen,
Klaus

begleitendes Tagebuch zum Film ICH AN MICH. The MAKING OF:
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